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Was kann ich heute tun?

Kennst du das, du wirst tagtäglich inspiriert durch die Menschen auf Socialmedia, denen du folgst, von Büchern und (Blog-, Magazin- oder Zeitungs)Artikeln, die du liest, von Podcasts oder Hörbüchern, die du hörst, von Videos, Serien oder Filmen, die du schaust, von Spielen, die du spielst, von Bildern oder Plakaten, die du siehst, von Menschen in deinem persönlichen Umfeld. Und da sind haufenweise Anregungen dabei, wie du dich und dein Leben noch mehr optimieren könntest. Was du alles tun könntest, um gesünder, fitter, erfolgreicher, glücklicher, wohlhabender usw zu sein. Was du nicht alles an Beiträgen leisten könntest, um ein perfekter Gutmensch zu sein, der die Tiere und die Erde achtet, auf tierische Produkte und Plastik verzichtet, Carsharing und die Öffis nutzt, nur noch recycelte Handys nutzt, Amazon und Co boykottiert und stattdessen den lokalen Handel unterstützt, bei der Auswahl der Lebensmittel auf Regionalität und Saisonalität achtet, ehrenamtlich tätig ist, Geld und Waren spendet, auf seinen Wasser- und Stromverbrauch achtet, Achtsamkeitstechniken praktiziert, seinen Körper fit hält, schlank ist und jung aussieht, Schattenarbeit leistet und nach der Erleuchtung sein Ego losgelassen hat. Wäre doch toll, wenn du ein solcher Gutmensch sein könntest, der alles richtig macht und dabei auch noch erfolgreich und glücklich ist.
Hand aufs Herz
Bist du auch betroffen?

Hand aufs Herz, wie sehr entspricht dieses Ideal deinem aktuellen Leben? Wie sehr setzen dich Vorbilder, Repräsentanten dieser Idealvorstellungen unter Druck?

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, das macht nichts mit mir. Im Gegenteil. Ich gehe sehr offen und wach durch die Welt. Und wenn mir, wie erst kürzlich geschehen, ein Video gezeigt wird, in dem Tiere in einem familären Bio-Landwirtschaftsbetrieb schrecklich misshandelt und gequält werden, und wie wir Konsumenten verarscht werden mit angeblich verbesserten gesetzlich verankerten Bedingungen für die Haltung von Nutztieren, wird mir schlecht und ich fühle mich betroffen. Diese Betroffenheit macht mich wütend und traurig.

Ich treffe dann für mich die Wahl, diesen Wahnsinn nicht länger zu unterstützen. Denn als normale Konsumentin kann ich bei den wenigstens tierischen Produkten, die ich konsumiere, sicher sein, dass diese Tiere vor ihrem Tod geachtet und ein einigermaßen tiergerechtes Leben hatten. Ich habe vor Jahren schon mal eine vegane Ernährungsweise ausprobiert und es ging mir nicht gut damit. Mir schmecken die meisten Ersatzprodukte (für Fleisch und Käse) nicht. Und von zu vielen Hülsenfrüchten (Linsen, Bohnen) bekomme ich schnell Blähungen. Zudem hatte ich damals nicht supplementiert und bekam einen B12 Mangel. Ich bin also wieder abgekommen von der veganen Ernährungsweise.

„Das, was dich bewegt, ist oft auch genau das, was dich bewegen wird.“

 – Stéphane Etrillard
Wertekonform leben

Doch jetzt kann ich es nicht mehr mit meinem Gewissen, mit meinen Werten vereinbaren, solche barbarischen Zustände zu unterstützen. Ich will auch solche Lebensmittel nicht essen. Widerlich die Vorstellung. Die Vorstellung, solche Bedingungen zu unterstützen und dieses Leid zu essen, geht nicht zusammen mit meinen Werten. Bei denen Liebe einen großen Stellenwert hat.

Ich weiß also, dass ich mich wieder mit der veganen Ernährungsweise auseinandersetzen muss. Denn das ist gegenwärtig meine einzige Option. Irgendwann wird es Laborfleisch und Käse geben, dann sieht die Sache anders aus. Aber bis dahin … tierfrei. Isso.

Jetzt gehört Essen zu meinen Passionen. Ich liebe es zu kochen und genieße das Essen von leckeren Speisen sehr. Vegan zu kochen, wenn man diese Convenience und Ersatz-Produkte nicht mag, ist eine Herausforderung. Und ich habe schon viel vegan gekocht in meinem Leben. Viele meiner aktuellen Leibspeisen sind jedoch vegetarisch oder beinhalten sogar Fleisch. Es wird mir also schwer fallen, auf diese zu verzichten, wenn ich keinen guten Ersatz für diese finde. Und da erhebe ich nicht den Anspruch, dass die Speise selbst in veganer Form zubereitbar UND genauso lecker werden muss. Sondern ich brauche ersatzweise neue vegane Speisen, die ich genauso lecker finde und die es mir leichter machen, auf diese alten Lieblingsspeisen zu verzichten. Sprich ich ersetze nicht die Kochweise und die Zutaten, sondern eine geile Speise durch eine andere begane geile Speise.

Würde ich mich jetzt bei der Umstellung quälen, würde ich es wohl nie schaffen, auf eine vegane Ernährungsweise umzusteigen. Dafür ist mir der Essensgenuss viel zu wichtig. Essen hat einen enorm hohen Stellenwert für mich. Ich gehöre zu den Menschen, die selbst für sich selbst jeden Tag lecker und gerne kochen. Daher habe ich mich dazu entschieden, es auf Etappen zu machen. Und mir Ausnahmen zu erlauben. Bis ich mich fit genug fühle im veganen Kochen und gut aufgestellt. Denn Freude beim Einkaufen, Kochen und Essen ist enorm wichtig für mich. Ohne Freude wäre das gesamte Projekt zum Scheitern verurteilt, weil ich es schlichtweg nicht durchhalten könnte. Dazu kenne ich mich und die menschlichen Mechanismen zu gut.

 

Verrätst du aus Bequemlichkeit deine Werte?
One thing a day – a secret to success
Jeden Tag den Fokus auf eine Sache legen

Wieso erzähle ich dir diese Geschichte? Weil sie schön zeigt, dass es viele gute Anregungen gibt, wie wir unser Leben oder uns verbessern können, dass es jedoch vorwiegend frustrierend ist, wenn wir uns dermaßen unter Druck setzen, und glauben, alles sofort und auf Anhieb perfekt umsetzen zu müssen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Selbst der liebe Gott hat sich für die Schöpfung mehr Zeit genommen, und hey, er ist der liebe Gott.

Also darfst du dir ruhig die Zeit nehmen, die es braucht, damit du unter deinen individuellen Umständen und mit deinen aktuell verfügbaren Ressourcen, die Veränderungen in deinem Leben und bei dir bewirkst. So wie du es dir vorgenommen hast. Lieber jeden Tag einen kleinen Schritt, als alle paar Wochen zu versuchen, untrainiert große Sprünge zu machen. 365 kleine Schritte jeden Tag haben dich am Ende eines Jahres sehr wahrscheinlich weiter gebracht, als deine gequälten und zumeist gescheiterten Versuche große Sprünge zu machen.

Ich lebe daher nach dem Motto „was kann ich heute tun?“. Was ist die eine Sache, die ich heute auf das Projektkonto einzahlen kann? Ich habe meistens mehrere Projekte parallel laufen, daher ist es pro Projekt eine Sache, auf die ich mich pro Tag fokussiere. Und ab und zu sind auch mal größere Sprünge dabei. Einfach weil es leicht geht und sich gut ergibt. Über die freue ich mich dann besonders. Doch ich feiere auch jeden Tag meine Babyschritte auf meinem Weg zu einem noch erfüllteren und wertekonformeren Leben.

Um mir das Fokussieren leichter zu machen, und vor allem auch dranzubleiben (denn das Leben hält ja jeden Tag genug Ablenkungen für uns bereit), verwende ich mein Journal und mein Tagebuch. So lege ich jede Tag ganz konkret fest, was ich mir vornehme und kann auch im Nachgang reflektieren, ob ich es so umgesetzt habe. Das erinnert mich somit auch daran, meine kleinen täglichen Erfolge zu feiern. Was mich in meiner Mission bestärkt und meine Motivation hoch hält.

Ich möchte dich dazu einladen, dieses Motto auch für deine aktuellen Vorhaben und Veränderungswünsche auszuprobieren. Du wirst sehen, es wird dadurch leichter und du gewinnst an Umsetzungsstärke, weil du jeden Tag Erfolge feiern kannst.

Erzähl mir gerne von deinen ersten Erfahrungen und Erfolgen mit dieser Methode. Entweder hier in den Kommentaren, auf Socialmedia oder per Email. Ich würde mich freuen, von dir zu lesen.

Und wenn du diesen Weg nicht alleine gehen möchtest, kontaktiere mich gerne per Email (Kontaktformular), dann besprechen wir in einem kostenfreien Klärungsgespräch, ob und wie ich dich bei deinem Vorhaben unterstützen und begleiten kann.

Schau auf dich, die Welt braucht dich.

Alles Liebe
Deine Susi, das Stehaufweibchen

 

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