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Mut zur beruflichen Neuausrichtung

Während des Burnout-Prozesses stellen sich Betroffene unweigerlich irgendwann die Frage: Passt mein aktueller Job oder mein Beruf überhaupt noch zu mir und meinem Leben? Diese Frage ist besonders dann relevant, wenn das Burnout vorrangig auf den Berufalltag zurückzuführen ist. Einige Betroffene stellen sich diese essentielle Frage bereits vor einem möglichen Zusammenbruch und erhöhen somit die Chancen, einen solchen Zusammenbruch zu vermeiden. Denn meiner Erfahrung nach helfen hier radikale Veränderungen am meisten, weil kleinere Veränderungen oft in der Abwärtsspirale eines Burnouts keine große Hebelwirkung mehr haben. Nach dem Zusammenbruch, während sich die Betroffenen noch im Krankenstand befinden, ihre Reha und Therapien machen, wird bei den meisten die Angst vor der Rückkehr in den alten Job immer lauter. Und genau deshalb wollen wir uns das Thema heute näher ansehen.

Ich weiß nicht, was ich will!
Wie, wo, für wen oder was, mit wem und was würdest du gerne arbeiten?

Wenn ich die Betroffenen danach frage, was sie an ihrem früheren Joballtag gestört hat, was sie gerne geändert haben möchten, können mir die meisten schnell die wichtigsten Punkte aufzählen. Das ist schon mal ein guter Anfang, denn das bedeutet, sie kennen ihr „Weg von“-Ziel. Was den meisten jedoch fehlt, ist eine Vorstellung davon, wie sie sich ihren zukünftigen Joballtag vorstellen. Also ihr „Hin-Zu“-Ziel.

Wie, wo, für wen oder was, mit wem und was würden sie gerne arbeiten?

Das sind die Fragen, auf die sie oft keine Antworten wissen. Daher betrachten wir das in einem gemeinsamen Coaching erstmal genauer, um nach und nach ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der zukünftige Wunscharbeitsplatz aussieht.

Ich habe oft erlebt, dass sich Betroffene bereits den Kopf darüber zerbrechen, wie sie ihre Bewerbungsunterlagen gestalten müssen und wo sie ihren zukünftigen Job am besten finden können, bevor sie noch eine genaue Vorstellung davon haben, wo sie eigentlich hin wollen. Ohne jedoch das Ziel zu kennen oder zumindest eine ungefähre Vorstellung davon zu haben, ist es wenig effektiv und noch weniger effizient, sich auf die Reise zu begeben. Denn wir wissen weder, welche Ausstattung wir brauchen, welche Vorbereitungen notwendig sind, welche Fahrzeuge/ Fortbewegungsmittel für unsere Reise passend wären und welche konkreten Reiseziele wir anpeilen können. Das gilt es im Coaching als erstmal herauszuarbeiten. Die detaillierte Beschreibung dieses Prozessschrittes, würde jetzt den Rahmen dieses Blogartikels sprengen. Bei Interesse an einem Coaching zur beruflichen Neuausrichtung mit mir, schau dir gerne meine Angebote dazu an.

„Mut steht am Anfang des Handelns. Glück am Ende.“

– Demokrit
Ist mein Job/ Beruf noch passend?

In einem nächsten Schritt wird diese Wunschvorstellung mit der früheren Jobsituation abgeglichen. Wenig überraschend kommen hier die meisten zu dem Schluss, dass die frühere Jobsituation wenig mit diesem Zielbild zu tun hat. Viele glauben dann, und diese Vorstellung macht ihnen echt Angst, besonders wenn sie bereits über 50 Jahre alt sind, sie müssen unbedingt den Job, die Firma oder gar den Beruf wechseln. Und das können sie sich, gelähmt von ihrer Angst abgelehnt zu werden und einem beruflichen Neuanfang nicht gewachsen zu sein, überhaupt nicht vorstellen.

Meine häufigste Antwort darauf: Womöglich ist auch gar kein Jobwechsel notwendig. Hierfür ernte ich meistens weit aufgerissene, erstaunte Augen und die Frage „und wie soll das gehen?“.

Auch wenn viele recht genau sagen können, was ihnen alles nicht gefällt an der früheren Jobsituation, müssen sich auf Nachfragen viele der Betroffenen eingestehen, dass sie auch noch nicht viel getan oder nur halbherzig probiert haben, um diese Situation zu verbessern. Bei den meisten beschränkt sich ihr Umgang mit der Situation darin, darüber zu jammern, sich bei Kolleg:innen, Freund:innen oder dem/der Partner:in zu beklagen. Die meisten haben sich aufgrund ihres starken Harmoniebedürfnisses nie getraut, Missstände offen z.B. der Führungskraft gegenüber anzusprechen oder für ihre eigenen Bedürfnisse wie Ruhe und Störungsfreiheit für konzentriertes Arbeiten einzutreten. Und andere, die ihren Mund aufgemacht haben, haben schnell den Unmut ihrer Kolleg:innen zu spüren bekommen, die nämlich selbst nichts an der aktuellen Situation verändern wollten und sich von daher bedroht gefühlt haben. Nicht selten endete das in bösen Mobbing-Attacken.

Bevor jetzt alle harmoniebedürftigen Leser:innen an dieser Stelle laut denken „aha, wusste ich es doch, der offene Umgang mit den vorherrschenden Problemen führt nur zu noch schlimmeren Problemen!“. Das ist nur bedingt richtig. Ja, das System reagiert immer auf Störungen im System. Aber es reagiert nicht immer so destruktiv und ablehnend wie in den oben beschriebenen Mobbing-Situationen. Es gibt auch genug andere Beispiele, in denen die Mitglieder eines Systems gemeinsam die Veränderung gestaltet und umgesetzt haben. Und mal Hand auf Herz, möchtest du wirklich für ein Team arbeiten, dass dich rausmobben würde, sobald du für deine Werte und Bedürfnisse eintrittst? Denen deine körperliche und seelische Gesundheit so egal ist? Diese Haltung ist auch unbewusst für Betroffene spürbar und macht auf Dauer krank. Denn so fühlt man sich total unfrei und muss ständig bestimmten Rollen entsprechen, mit denen man sich gar nicht so wirklich identifizieren kann.

Passt dein aktueller Job noch zu dir und deinem Leben?
Was liebst du an deiner aktuellen Jobsituation? Was kannst du noch verändern?
Love it, change it or leave ist

    Eines meiner Lieblingsmottos kommt in solchen Reflexionen rund um den wenig zufriedenstellenden früheren Arbeitsplatz zum Einsatz. Ich lade meine Coachees dann dazu ein, alles aufzuschreiben, was sie an ihrer früheren Jobsituation mochten und schätzten. Dann bitte ich sie, diese Liste dahingehend zu betrachten, welche dieser Anteile sie wie verstärken könnten in ihrem Berufsalltag.
    Ein Beispiel: Wenn jemand sagt, ich verstehe mich sehr gut mit einigen Kolleg:innen und tausche mich gerne mit denen zu beruflichen wie privaten Themen aus, wäre die Frage, wie sich dieser positive Effekt noch verstärken ließe. Zum Beispiel durch regelmäßige fixe Austauschtermine und gemeinsame Kaffee- und Mittagspausen sowie durch besondere Wertschätzung diesen Personen gegenüber.

    Leider überwiegen in den meisten Fälle trotz allem die negativen Seiten der früheren Jobsituation, weshalb ein Großteil der Aufmerksamkeit im Coaching auf die Frage gerichtet wird, was wie verändert werden könnte. Hier haben die meisten Betroffenen, wie gesagt, oft viel Potenzial liegen gelassen.

    Es kann sich am Ende dieser Analyse herausstellen, dass hier der Aufwand in keiner Relation zum erwarteten Ergebnis steht und ein Jobwechsel die bessere Alternative wäre. Hier kommen dann wieder die zu Beginn erwähnten Ängste auf, denen wir uns widmen, um in den eigentlichen Gestaltungs- und Umsetzungsprozess eintauchen zu können.

    Ich habe zu dieser Wunderformel schon einen eigenen Blogartikel geschrieben. Lies gerne rein.

    Am Anfang steht die Angst

    So, nun steht die Entscheidung fest, der Job, die Firma oder gar der Beruf will gewechselt werden. Doch da steht ein auf den ersten Blick unüberwindbarer Gegner vor vielen Betroffenen. Die Angst vor Ablehnung und zu versagen. Es geistern so Gedanken in ihrem Kopf rum wie „wer will mich alte Schachtel denn schon einstellen?“, „ich bin ja viel zu teuer!“ oder „was wenn ich dem Wechsel in was komplett Neues am Ende doch nicht gewachsen bin?“.

    Angst ist immer das, was wir in ihr sehen wollen. In meinem kostenlosen Webinar zum Thema Ängste gehe ich im Detail auf das Thema Ängste und die unterschiedlichen Wege, um Ängste zu überwinden ein. Bei Interesse melde dich gerne hier zum nächsten Termin an.

    Erst wenn diese Ängste nicht mehr wie unüberwindbar scheinende Monster vor einem stehen, besteht die Möglichkeit, aktiv gestalterisch tätig zu werden, ohne sich am laufenden Band selbst zu sabotieren. Daher ist das für mich im Coachingprozess ein ganz wesentlicher Meilenstein.

    Ich arbeite aktuell an einem von mir begleiteten Onlineprogramm zum Thema berufliche Neuausrichtung speziell für Ausbrennerinnen, doch dieses Programm ist natürlich auch für alle anderen Frauen (speziell 45+) interessant, die gerne eine berufliche Neuausrichtung wagen möchten. Wenn du dich dafür interessierst, trag dich gerne in meinen Newsletter (Link unterhalb des Blogbeitrags) ein, dann gehörst du zu den ersten, die die Details und Möglichkeiten der Anmeldung erfahren. Zudem profitierst du von den kostenlosen Anregungen, Praxistipps und mutmachenden Geschichten, die ich über den Newsletter jede Woche mit der Stehaufweibchen Community teile.

    Schau auf dich, die Welt braucht dich.

    Alles Liebe
    Deine Susanne, das Stehaufweibchen

     

    Wenn Angst dich lähmt

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