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Meine persönliche Hölle

Es ist geschafft! Nach 6 Wochen Vollzeit-Trainer*innen-Ausbildung mit inklusivem Schwerpunkt habe ich nun endlich mein Trainerzertifikat nach ISO-17024 in der Tasche. Du ahnst ja gar nicht, was das für eine Tortur für mich war. Ja, ich würde sogar soweit gehen zu sagen, es war wie meine persönliche Hölle. Und wieso ich das so drastisch sehe, erkläre ich dir in diesem Blogbeitrag.
Was du vorab wissen solltest
Meine aktuelle Lebenssituation

Vorweg solltest du etwas über meine aktuelle Lebenssituation wissen, um die im folgenden beschriebenen Begebenheiten richtig einordnen und meine Empfindungen dazu besser verstehen und nachvollziehen zu können.

 

  • Wir haben Winter 2021 – inkl. Corona-Lockdown-Zeiten. Die Trainer*innen-Ausbildung fand von Anfang Nov bis Mitte Dezember statt. Für 6 Wochen.
  • Ich bin Single und lebe mit meinem Junghund (der zu Silvester 2021 ein Jahr alt wird) in einer 1-Zimmer-Wohnung mit großer Terrasse am Stadtrand im Grünen.
  • Ich habe kein Auto und öffentlich fahre ich nirgendwo unter 1h hin innerhalb der Stadt. Meistens dauert es noch deutlich länger.
  • Mein Hund kann derzeit noch nicht alleine bleiben, also nicht mal für ein paar Minuten. Es ist zwar vorgesehen, dass er stundenweise alleinebleiben kann, aber gewiss nie mehr als 4h. Das würde zu dieser Rasse auch nicht passen, die ist sehr menschenbezogen und will am liebsten überall mit dabei sein. Zum Zeitpunkt der Ausbildung konnte ich noch nicht mal den Müll alleine in den Müllraum bringen.
  • Während der Vollzeitausbildung von Mo-Fr (9-17 Uhr bzw freitags 8-16:30) habe ich daher eine Vollbetreuung für meinen Hund gebraucht. Für 75% der Seminartage, der Rest fand online statt.
  • Ich habe mir, schon bevor ich meinen Hund zu mir geholt habe, ein privates Netzwerk an Hundesitter*innen aufgebaut, die ich anlassbezogen um Hilfe bitten kann.  Dieses Netzwerk reichte jedoch für diesen langen Ausbildungszeitraum nicht aus, nachdem die wenigsten unter der Woche ganztägig einen Hund betreuen können, da sie selbst arbeiten oder regelmäßige Termine z.B. beim Arzt absolvieren müssen.
  • Neben dieser Trainer*innen-Ausbildung mit inklusivem Schwerpunkt läuft immer noch meine Ausbildung zur Dipl. Lebens- und Sozialberaterin (LSB), für welche an 2 der 6 Wochenenden ebenfalls Seminare am Freitag und Samstag stattfanden. Und nicht zu vergessen, da ich mich im letzten Semester dieser Ausbildung befinde, stehen auch noch die Diplomarbeit und die Abschlussprüfung im ersten Quartal 2022 an. Die Diplomarbeit ist im Februar abzugeben, die Prüfung findet im März statt. Dafür ist einiges zu tun und zu lernen.
  • Für das Unternehmergründerprogramm (UGP), in dem ich über eine Arbeitsstiftung drin bin und welches mir u.a. die Trainer*innen-Ausbildung finanziert, muss ich bis Jänner einen Businessplan erstellen und mit meiner Beraterin abstimmen.
  • Zusätzlich begann unmittelbar nach Beendigung der Trainer*innen-Ausbildung ein ebenfalls im UGP enthaltener Onlinekurs zum Thema authenthisches Marketing, welcher mich im Aufbau meiner Selbständigkeit unterstützen soll.
  • Da ich aktuell im UGP bin, bekomme ich Arbeitslosengeld, was natürlich deutlich weniger ist als das, was ich zuvor mit meiner Teilzeitbeschäftigung verdient habe. Und das war schon immer eine knappe Angelegenheit. Sprich ich muss aufs Geld schauen und muss meine Reserven anknabbern, um den Übergang in die Selbständigkeit gut bewältigen zu können.

„I survived because the fire inside me burned brighter than the fire around me.“

So fing alles an – Die Zeit vor Ausbildungsstart

Es war eine wirklich knappe Angelegenheit. Ich erfuhr am Freitag, dass mein UGP mit dem Ausbildungsplan auch vom Arbeitsmarktservice (AMS) genehmigt wurde, und am Montag startete bereits die Ausbildung. Sprich ich musste alles vorbereiten und die Ausbildung sogar mit Hilfe einer lieben Freundin vorfinanzieren, ohne zu wissen, ob ich wirklich teilnehmen darf. Ich war optimistisch und meine Beraterin in der Arbeitsstiftung war ebenfalls zuversichtlich, aber ein Restrisiko bestand. Zum Glück ist alles gut gegangen.

Deutlich schwieriger war es, für die gesamte Ausbildungszeit eine Ganztagesbetreuung für meinen Hund zu organisieren. Meine Schwester war die einzige aus meinem privaten Netzwerk, die ihn an mehreren Tagen nehmen konnte. Alle anderen mussten arbeiten – und das leider nicht mehr nur im Homeoffice – oder waren anderweitig verhindert/gebunden. Daher suchte ich nach einer Hundetagesstätte in der Nähe der Ausbildungsstätte, wo er die restlichen Tage verbringen konnte. Für so eine professionelle Betreuung in einer Hundetagesstätte bezahlt man 40,- und mehr Euros pro Tag. Ist also gar nicht so günstig. 400,- bezahlte ich am Ende der Ausbildung für die Betreuung dort. Keine Summe, die ich in Anbetracht meines geringen Monatsbudgets so locker finanziere.
Und es ist erforderlich, dass man sich vorab zusammen mit dem Hund die Tagesstätte ansieht und danach auch einen Probetag macht, um sicher zu gehen, dass das eine passende Lösung ist. Organisatorisch war das so kurzfristig durchaus herausfordernd. Denn ich hatte keine 2 Wochen, um alles für diese Ausbildungszeit zu organisieren (Zusammenstellung des UGP Ausbildungs- und Zeitplans, Vorfinanzierung, Genehmigung der Arbeitsstiftung und des AMS, Hundebetreuung, …).

Ich putzte am Wochenende vor Ausbildungsstart nochmal gründlich meine Wohnung, weil ich schon so eine Ahnung hatte, dass ich während der Ausbildungszeit weder die Zeit noch die Kraft dazu haben werde. Und ich fühle mich ab einem bestimmten Zeitpunkt von Staub, Dreck und Unordnung in der Wohnung nicht mehr wohl. Meine Schmerzgrenze ist hoch, aber bei einem langhaarigen Hund im Fellwechsel schnell ausgereizt.

Schon vor Beginn der Trainer*innen-Ausbildung begannen bei mir Schlafstörungen. Ich schlief nur noch 3-4,5h im Schnitt und die nicht durchgehend, sondern unterbrochen durch Wachphasen. Was viel zu wenig ist, um gut regeneriert sowie geistig und körperlich fit zu sein. Das belastete mich somit von Beginn der Ausbildung an und wurde zur echten Belastungsprobe für meinen Körper.

Die Zeit vor Ausbildungsstart
Die schönen Seiten an der Ausbildungszeit
Endlich ging es los – Das Schöne an der Ausbildungszeit

Ich war schon nach den ersten beiden Tagen sicher, dass ich mich für das richtige Ausbildungsinstitut entschieden hatte. Es war nicht nur alles sehr familär, sondern der inklusive Schwerpunkt der Ausbildung wurde durch und durch gelebt. Wir hatten sogar das Glück, dass zwei der Teilnehmer*innen Selbstvertreter*innen waren. Und für das Gender- und Diversity-Seminar kam dann sogar noch eine dritte betroffene Person dazu. Das war unglaublich bereichernd, weil wir so ganz unmittelbar und direkt von jenen Menschen lernen konnten, die von fehlender Barrierefreiheit im Alltag betroffen sind. Und wir konnten während der gesamten Ausbildung ausprobieren, wie man Trainings und Seminare für Menschen mit Behinderungen gestalten kann.

Meine Ausbildungsgruppe war insgesamt echt toll. Ich habe mich auch menschlich sehr gut mit den anderen Teilnehmer*innen verstanden. Die Offenheit und die vielfältigen Erfahrungen in der Gruppe waren wirklich extrem wertvoll. Ich denke, ich habe auch ein paar neue Freund*innen gewonnen. Menschlich also eine sehr schöne und auch stimulierende Zeit.

Inhaltlich waren für mich vor allem die inklusiven Themen neu, da ich ja schon seit etlichen Jahren als Trainerin tätig bin. Und bei den trainerspezifischen Themen durfte ich mich aktiv einbringen mit meiner Erfahrung aus der Praxis. Es war also insgesamt eine runde Sache.

Die speziellen Herausforderungen einer Hundemama

Wie das halt so ist mit Kindern, ja auch mit Hundekindern, man muss jederzeit mit Problemen und Herausforderungen rechnen. Da hat der Kleine mal starke Bauchschmerzen nachts und kann nicht schlafen. Und man verbringt die halbe Nacht mit ihm draußen, damit er sich erleichtern kann. Kocht ihm Käsepappeltee und massiert sein Bäuchlein.

Oder der Bub wird an dem einzigen Wochenende, an dem man sich endlich mal wieder auf sowas wie bisschen Normalität freut – bei ausgiebigen Spaziergängen, reichlich Hundekontakten und Playdates – krank. Fängt sich eine grausig schleimige Erkältung ein, die wie bei uns Menschen, hoch ansteckend ist. Sprich Isolation für das gesamte Wochenende. Nachts war ich damit beschäftigt, meinem Hund hinterherzuwischen, weil der alle paar Minuten einen Hustenanfall hatte und jedes zweite, dritte Mal durchsichtigen Schleim dabei auspuckte. Zudem wurde meine persönliche Teilnahme vor Ort an einem Seminar der LSB-Ausbildung vereitelt, da ich Quinn nicht an einen Hundesitter abgeben konnte in seinem Zustand. Zum Glück bestand hier wenigstens die Möglichkeit, online dabei zu sein. Welche ich, sofern es mir möglich war, auch nutzte.

Diese ansteckende Erkältung verursachte beinahe noch zwei weitere Herausforderungen, für die die Tierärztin dann jedoch rechtzeitig Entwarnung geben konnte, da es Quinn rasch besser ging. Denn sonst hätte ich sein Futter nicht besorgen können, welches nur noch für 2 Tage reichte. Und er hätte womöglich nicht in den Hundehort gehen können, was mich vor ein Betreuungsproblem gestellt hätte.

Dann begannen erneut Probleme mit seinem linken Auge. Mit welchem er seit Ende Mai diesen Jahres zu kämpfen hat. Die Ärztinnen rätselten immer noch, was genau zu den wiederkehrenden Schmerzen und dem starken Juckreiz bzw. den Verletzungen an der Hornhaut führte. Sprich ich war einige Male mit meinem Hund bei der Tierärztin, spät abends, wenn ich eigentlich nur noch völlig erschöpft am Sofa zuhause zusammenbrechen und viel zu spät ein Abendessen bestehend aus einer Grießnockerlsuppe und irgendwas Süßem zu mir nehmen wollte. Tja, Pustekuchen.
Dass solche Besuche bei der Tierärztin oder in der Augenklinik nicht gerade günstig sind und zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht von seiner Krankenversicherung übernommen wurden, machte es auch nicht grad leichter.

Für meinen Hund war vor allem das ständige Rumlaufen mit dem Trichter zuhause, damit er sich am Auge nicht kratzen konnte, nervig. Denn vieles war mit Trichter nicht so einfach oder gar nicht mehr möglich: Schmusen und Spielen mit Frauchen nur eingeschränkt, Wutzeln am Kunstrasen auf der Terrasse oder am Teppich machte nur halb so viel Spaß, Fressen und Knabbern an Kaustangen war mit Trichter gar nicht möglich. Draußen stellte der Trichter ein größeres Verletzungsrisiko dar, speziell im Schnee, als das Kratzbedürfnis des Hundes, daher wurde er draußen weggelassen. Im Hundehort und in den Öffis konnte er nicht verwendet werden, weil er mit Beißkorb nicht kombinierbar war und im Hundehort auch eine hohes Verletzungsrisiko für alle Hunde inkl. meinem bedeutete.
Ständig aufpassen, dass er sich nicht am Auge kratzt oder reibt, war mühsam. Und zwischendurch durfte ich ihm immer wieder mit meiner flachen Hand das Auge massieren, damit es etwas weniger juckte. Als Ausgleich zum Trichter.

Für meinen Hund war es eine Riesenumstellung, jeden Tag auswärts, woanders und alleine ohne Frauchen zu sein. Und an den Hundehort musste er sich ohnedies erst gewöhnen, denn der war gänzlich neu für ihn. Er war am Ende eines Hundehorttages so erschöpft, weil er ja auch nichts geschlafen hatte dort, dass er am Heimweg in der Straßenbahn auf meinem Schoß zusammenbrach und einschlief.
Man merkte daheim auch immer, dass ihm unser Zuhause genauso fehlte wir mir. Besonders an den Wochenendtagen und den Online-Seminar-Tagen, die wir gemeinsam daheim verbrachten und ein wenig Normalität genossen – sofern er nicht gerade krank oder verletzt war. Denn da merkten wir beide, wie sehr wir diese Ruhe zuhause und unseren eigenen Rhythmus vermissten.

Das Leben einer Hundemama
Meine persönlichen Herausforderungen während der Ausbildungszeit
Wieso war die Ausbildungszeit nun meine persönliche Hölle?

Mein Business habe ich in der Zeit stilllegen müssen, da schon nach den ersten Tagen der Ausbildung klar war, dass dafür keine Kapazitäten waren. Das bedeutete aber natürlich auch, dass in der Zeit kein Communitywachstum möglich war. Wertvolle Aufbauzeit, die mir fehlt, denn mein UGP läuft nur bis Ende April und ab dann muss ich von meinem Business leben können, da auch die Arbeitslosenunterstützung wegfällt. Das hat zusätzlich Druck gemacht.

Mein Schlafdefizit wurde schnell größer und war jeden Tag ganz deutlich spürbar. Ich habe jeden Tag von der Früh weg gegen die Müdigkeit angekämpft. Das bedeutete, dass ich bereits in der Straßenbahn auf dem Weg zum Hundehort Schwierigkeiten hatte, meine Augen offen zu halten. Im Seminar selbst musste ich mich bewegen (z.B. auf dem Sessel wippen und mit diesem schaukeln) und regelmäßig an die frische Luft, um irgendwie wach zu bleiben. Nachmittags war der Einbruch meistens so schlimm, dass ich kaum noch folgen konnte und in manchen Pausen sogar ein Powernap mit meinem Kopf auf meinen Armen am Tisch aufliegend machen musste.

Ein solches Schlafdefizit führt leider zu einem verstärkten Hungergefühl, was sich sehr deutlich in meinem Konsum von Süßigkeiten wie Keksen (Vorweihnachtszeit) widerspiegelte. Apropos Essen: Ich bin ja in meinem normalen Alltag gewohnt, dass ich mir daheim 2-3x täglich frisch etwas zubereiten und kochen kann. Das war in dieser Zeit absolut nicht möglich. Ich ernährte mich daher vorwiegend von Weckerl, Junkfood und Lieferservice-Essen. Das schlug sich auch bei meinem Körpergewicht nieder. Ich habe in diesen 6 Wochen satte 6kg zugelegt. Die darf ich dann ab Jänner erstmal wieder abnehmen.

Auch der Bewegungsmangel trug sicherlich zu diesem Ungleichgewicht und der raschen Gewichtszunahme bei. Denn gewöhnlich bewege ich mich alleine mit meinem Hund bis zu 3h täglich an der frischen Luft. Und mache meine Bewegungsroutinen am Morgen und gerne auch noch eine Session am Abend. In diesen 6 Wochen hatte ich zu nichts davon die Kraft oder die Zeit.

Ich verbrachte jeden Tag im Schnitt 4h in den öffentlichen Verkehrsmitteln und mit Fußwegen. Und das zur Rushhour. Was sowohl für mein übermüdetes Ich, aber vor allem für meinen Hund anstrengend war. Denn gewöhnlich meiden wir diese Stoßzeiten in den Öffis. Während der Ausbildungszeit sind wir spätestens um 6:45 von daheim aufgebrochen, zu Fuß zur Straßenbahn gegangen, und dann in die Stadt reingefahren. Je nach Zielort (Hundesitter-Platz für den Tag) entweder nur mit der Straßenbahn oder zusätzlich noch mit der U-Bahn. Jede Fahrt mit Übergabe dauerte ca. 1,5h. Danach organisierte ich mir noch ein Frühstück, welches ich oft sogar noch im Gehen unterwegs aß. Sehr ungesund.

Eine zusätzliche Challenge jeden Tag war es, meinen PCR-Test rechtzeitig vor 9 Uhr abzugeben, um für den Folgetag am Morgen das Ergebnis vorliegen zu haben. Denn die meisten Abgabestellen hatten erst ab 7:40 geöffnet und lagen nicht auf meinem Weg. Ich musste also meistens Umwege gehen, um meinen PCR Test abgeben zu können. Freitags war es besonders schlimm, da ich da schon im 8 Uhr im Institut sein musste. Ich schaffte es nie pünktlich zu sein.

Irgendwie fühlte sich jeder Tag so an, als ginge es nur darum, irgendwie zu überleben. Den Tag irgendwie heil rumzukriegen, um ein wenig Schlaf zu bekommen, und sich am nächsten Tag erneut in diesem Hamsterrad abzustrampeln. Eine Freundin fragte mich in der Zeit einmal, was mir denn am meisten fehle. Ich antwortete ihr: Es fehlt einfach alles, was für mich Lebensqualität ausmacht. Mein Alltag ist quasi komplett fremdbestimmt. Und einfach nur erschöpfend, weil er so gar nicht meinem Wesen entspricht.

Mir fehlte mein Hund, denn ich war es nicht gewohnt, so lange von ihm getrennt zu sein. Er sorgt gewöhnlich jeden Tag für einen gesunden Ausgleich zu der geistigen und der vielen Bildschirmarbeit. Wenn ich mit ihm spiele oder spazieren bin im Grünen, bin ich einfach nur im Moment und genieße die Zeit mit ihm. Einzig auf unser Morgen und unser Einschlafritual haben wir auch in dieser stressigen Zeit nicht verzichtet. Das hat mir entsprechend viel bedeutet und dafür bin ich dann auch mal trotz Schlafdefizit 10 Min eher aufgestanden.

Kurz nach Halbzeit der Ausbildung, an jenem Wochenende, an dem auch eines der LSB Seminare stattfand, jenes, an dem ich nur online teilnehmen konnte, geschah es. Ich brach einfach zusammen. Ich war völlig erschöpft, es ging in dem Moment gar nichts mehr. Mir kamen die Tränen. Ich brach unter dem Druck zusammen. Zum Glück kannte ich die Warnhinweise meines Körpers aus meinen früheren Burnoutphasen und habe bereits vor diesem Zusammenbruch reagiert gehabt und mich z.B. vorzeitig aus dem LSB Seminar verabschiedet, um mich hinlegen zu können. Und den Folgetag, ein Sonntag, verbrachte ich ausschließlich mit Schlafen, bestelltem Essen und Quinn. Hier muss man, gezwungenermaßen, Prioritäten setzen. Und das tat ich auch.

Für das Ausarbeiten der Abschlussarbeit für die Trainer*innen-Ausbildung und die Vorbereitung auf die Prüfung musste ich auch Zeit und Energie schaffen. Und es kam, dass ich es auf den letzten Drücker machte und just genau an dem Tag – dem letzten möglichen Tag – schreckliche Kopfschmerzen hatte. Zum Glück ließen sich diese mit Schmerzmittel in Schach halten, sonst hätte ich echt ein Problem gehabt.

Einzig das Wissen darum, dass diese Zeit ein Enddatum hatte, machte es für mich möglich, durchzuhalten. Denn in diesen 6 Wochen erlebte ich genau diese Hamsterrad-Hölle, aus der ich mich selbst über die Jahre befreit hatte. Und mir wurde noch klarer, dass ich nie wieder so leben wollen würde. Das war kein Leben für mich. Das war meine persönliche Hölle.

Schau auf dich, das Leben braucht sich.

Alles Liebe
Deine Susi, das Stehaufweibchen

 

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