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Was bedeutet Erfolg für dich?

Gleich vorweg, ich habe diese Frage für mich noch nicht final beantwortet, finde jedoch meine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Thema so spannend und erhellend, dass ich meine Gedanken und Gefühle dazu gerne mit dir teilen möchte. In diesem Blogartikel nehme ich dich mit auf meine ganz persönliche Reise zu meiner Beziehung zu Erfolg.
Mein persönlicher Leistungswahnsinn
Mehrere stark fordernde Projekte gleichzeitig am Start

Eigentlich dachte ich bis vor 2 Wochen, ich hätte mich längst gelöst von dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungsdruck. Mein Ausstieg aus dem Angestelltendasein in der Privatwirtschaft (Hamsterrad) war in meinen Augen der letzte wesentliche Schritt dazu. Tja. Oft kommt es dann doch anders, als man denkt.

Im Oktober saß ich mit meinen Beraterinnen für das Unternehmergründerprogramm (UGP) zusammen. Und da wurde schnell klar, hier wird Leistung gefordert. Ich soll eine Trainerausbildung machen, um endlich auch ein passendes Zertifikat zeigen zu können, dass ich Trainerin bin. Zudem sollte ich einen Businessplan innerhalb von 3 Monaten erstellen. Und das neben der Trainerausbildung in Vollzeit (6 Wochen). Dabei wusste ich im Oktober noch nicht mal, wie genau ich mich am Markt positionieren will. Das alleine klang schon herausfordernd. Doch ich wollte mir die volle Dröhnung geben und nahm noch 2 Onlinekurse in das UGP auf. Der erste Onlinekurs sollte mich dabei unterstützen, meine Positionierung zu definieren. Der zweite dabei, meinen ersten eigenen Onlinekurs zu erstellen. Dann meinte die UGP Beraterin, sie hätte noch Ausbildungsbudget für mich zur Verfügung, wenn ich also noch was anderes machen wollen würde, solle ich es ihr sagen. So kam es, dass ich zusätzlich noch mit einer Ausbildung zur Meditationsleiterin begann. Meine Lebens- und Sozialberater-Ausbildung läuft parallel natürlich auch weiter (Endspurt, Diplomarbeit, Prüfung, Praxisstunden usw.).

Du merkst schon, ein sehr volles Programm. Etwa bei der Hälfte des UGP, kurz vor Abgabe meines Businessplans, fragte ich mich, wozu ich mir das eigentlich antue. Ich war müde und erschöpft von der vielen, anspruchsvollen geistigen und emotionalen Arbeit. Gleichzeitig galt es, meine Selbständigkeit vorzubereiten – ganz praktisch, nicht nur auf dem Papier. Die Frage nach meinem WOZU war also sehr berechtigt. Wieso verausgabte ich mich so? War das alles wirklich notwendig?

Nein, war es nicht. In Wahrheit hätte ich weder die Trainerausbildung, noch die Meditationsleiter-Ausbildung, noch die beiden Onlinekurse gebraucht, um mich selbständig zu machen. Tatsächlich ist es aber so, dass ich von all diesen Ausbildungen unglaublich profitiere. Mit einem Trainerzertifikat ist es z.B. einfacher, Aufträge bei Firmen und Organisationen zu bekommen. Über die Ausbildung konnte ich mein Business Netzwerk erweitern und für mich erkennen, dass ich ein echtes Talent fürs Moderieren von Workshops habe. Die Meditationsleiter-Ausbildung bietet mir so viele wunderbare praktische Möglichkeiten, die Arbeit mit Menschen zu vertiefen. Auch für mich persönlich, meine Meditations- und Achtsamkeitspraxis im Alltag sehr bereichernd. Und auch hierüber wächst mein Netzwerk. Die beiden Onlinekurse leiten mich Step by Step an, führen mich elegant durch komplexe Prozesse und liefern somit am Ende solide Ergebnisse, mit denen ich in meiner Selbständigkeit arbeiten kann. Das spart viel Zeit und Nerven.

Der Mehrwert ist also klar gegeben. Es kann ein konkreter Nutzen für meine Selbständigkeit abgeleitet werden. Das beruhigte mich schon mal. Dennoch blieb ein unguter Beigeschmack zurück. Denn als ehemalige Burnout-Betroffene kenne ich diese Aufopferungsbereitschaft von mir sehr gut. Und kenne auch mein Talent dafür, gute Begründungen für mein Handeln zu finden. Wie sehr brauchte ich das alles wirklich? Ist der Mehrwert den ganzen Aufwand und Stress wert?

Wirklich beantworten werde ich diese Frage wohl erst können, wenn ich in meiner Selbständigkeit voll angekommen bin und mit dem arbeite, was ich aus diesem üppigen UGP für mich mitnehmen konnte. Gefühlt war und ist es das wert (das UGP läuft jetzt noch 2 Monate).

„Erfolg ist das, was folgt, wenn du deiner Bestimmung folgst. Du brauchst einen Nordstern, auf den dein Leben ausgerichtet ist.“

– Dieter Lange
rnDie Leute verbinden vor allem Leistung mit mir

Du hast mitbekommen, dass ich dazu neige, mir richtig viel aufzuladen. Es überrascht also Außenstehende vermutlich wenig, dass Menschen in meinem Umfeld sehr oft „Leistung und viel machen“ mit mir assoziieren. Ich hingegen war überrascht darüber, wie stark meine Mitmenschen mit mir Leistung assoziieren. Denn so will ich nicht gesehen werden. Ich bin kein leistungsgetriebener Freak, der nach Geld, Macht und Karriere giert. Du merkst schon, für mich hat Leistung einen ziemlich negativen Beigeschmack. Und da Leistung im Idealfall zum Erfolg führt, stellte ich mir die Frage, was denn weltlicher Erfolg für mich bedeutete. (Anmerkung: Erfolg per se definiere ich für mich anders, daher spreche ich in diesem Blogartikel stets vom weltlichen Erfolg)

Ich war noch nie durch Geld, Macht oder andere wirtschaftliche Motive zu motivieren. Von daher habe ich mich auch nie viel mit dem Thema „Weltlicher Erfolg“ auseinander gesetzt. Bis zu dem Zeitpunkt als ich über meine erfolgreichen Vorbilder erkannte, was man mit Geld, Einfluss und Reichweite alles Gutes bewirken und verändern kann. Das macht weltlichen Erfolg unglaublich powerful. Und diese Ressource will ich gerne auch für die Umsetzung meiner Berufung, meiner Lebensvision nutzen.

Zusammen mit einer lieben Freundin, die ebenfalls die Lebens- und Sozialberater-Ausbildung macht, habe ich dazu eine interessante Übung gemacht. Sie fragte mich, wie denn weltlicher Erfolg für mich aussieht. Welches Bild ich dazu in meinem Kopf habe. Und zwar von der Art von weltlichem Erfolg, die ich in meinem Leben haben möchte. Erfolg, den die anderen auch sehen können. In Form von Geld, Einfluss/ Macht, Image und Anerkennung. Das Bild, das mir dazu kam, war eine goldene, sehr protzige, blendend strahlende Königskrone, die mir viel zu groß war. Sie passte eher auf einen großen Männerkopf. Weshalb ich diese Krone des Erfolgs auch nicht auf meinem Kopf trug, sondern vor mir her trug. Meine Freundin fragte mich, ob sie für mich sowas wie die berühmte Karotte sei, der man hinterherjagt. Nein, war sie nicht. Doch was war sie dann?

Schnell war klar, ich versteckte mich hinter der Krone. Sie zog die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, so dass niemand wirklich mich sah. Mein wahres Selbst. Mein verletzliches, unfertiges, zweifelndes Selbst. Das wollte ich natürlich nicht. Denn als Personenmarke, die ich als Trainerin, Coach und  Lebensberaterin nun einmal bin, ist mir Authentizität und Nahbarkeit total wichtig. Wie sonst sollen die Menschen für sich abklären können, ob sie mit mir arbeiten wollen? Sie wollen mich als Mensch und in meinen beruflichen Rollen wahrhaftig und echt erleben können. Also ist das Vormirhertragen dieses Unikums an Krone wohl keine passende Strategie für mich. Denn wenn man weltlichen Erfolg in seinem Leben möchte, sollte man sich mit diesem auch wohl fühlen und identifizieren können. Mit dieser Krone konnte ich das ganz klar nicht.

Diese Form von Erfolg passt nicht auf meinen Kopf.
So sieht weiblicher Erfolg für mich aus
Meine Definition von weltlichem Erfolg

Ich erläuterte meiner Freundin, dass ich diese Art des Erfolgs als männlich einstufte. Dass ich ihn mit Anstrengung, Fleiß und Machergeist verbinde. Jenen Anteilen in mir, die meine Burnout Karriere stark vorangetrieben hatten. Und ein weiteres Burnout ist für mich kein erstrebenswerter Zustand, so viel steht fest. Ich erzählte ihr, dass ich mal ein schönes Bild gezeichnet bekommen hatte von einem bekannten deutschen Speaker, Dieter Lange: „Erfolg ist das, was folgt, wenn du deiner Bestimmung folgst. Du brauchst einen Nordstern, auf den dein Leben ausgerichtet ist.“ Sprich Erfolg ist etwas, das von alleine kommt, wenn man konsequent  seinen eigenen Weg geht. Seiner BeRUFung folgt, eine Lebensvision hat. In meinem Kopf entsteht hier ein Bild von Leichtigkeit und Natürlichkeit. Vom Fluss des Lebens, der fließt. Und ich mittendrin, in meinem Kanu, elegant und wendig, auf den Stromschnellen dahingleitend.

Während es in meiner Vorstellung bei männlichem Erfolg um Macht und Anhäufung von Reichtum geht, verstehe ich unter weiblichem Erfolg Einfluss und ausreichend Mittel, um damit Gutes bewirken zu können. Männlicher Erfolg ist für mich irgendwie starrer, etwas, was man erlangen und dann verteidigen muss, weil es einem andere streitig machen wollen. Man besetzt dabei eine Position. Bei weiblichem Erfolg gibt es weniger Konkurrenzdenken, da kann man entweder wunderbar neben all den anderen sein Ding machen oder gar zusammen co-kreiieren. Diese Form des Erfolgs ist in meiner Vorstellung flexibler und leichter. Er ruft zwar auch Neider auf den Plan, doch es gibt niemanden, der einem versucht, den Thron streitig zu machen.

Meine Freundin fragte mich sodann, wie denn Erfolg, so wie ich ihn mir wünschen würde, aussieht. Und es kam sofort das Bild eines weißgoldenen, mit Diamanten und einem aquablauen Edelstein verzierten Diadems. Ich setzte mir dieses gedanklich sofort auf und fühlte mich auf Anhieb wohl damit. Auch meine reale Sitzhaltung, Mimik und Gestik veränderten sich schlagartig. Meine Freundin konnte das Strahlen dieses Diadems und seine magische Wirkung sofort an mir sehen. Während unseres weiteren Gesprächs nahm ich das Diadem auch nicht wieder ab und beschloss „ich brauch auch ein echtes Diadem“. Wir sprachen über weibliche Vorbilder, die diese Art von Erfolg lebten und wie es mir mit Frauen ging, die eher männlichen Erfolg lebten. Ich kann mich definitiv besser mit jenen Frauen identifizieren, die sich für den weiblichen Weg des Erfolgs entschieden haben. Für das Diadem.

 

Was braucht es für weiblichen Erfolg?

Wie Dieter Lange schon sagte: Es braucht eine Vision. Einen Nordstern, nachdem man ausgerichtet ist. Dazu muss man sich aber auch schon recht gut kennen, wissen, wer man wirklich ist. Denn sonst kann es passieren, dass man den Visionen anderer folgt, weil man glaubt, es seien die eigenen. Und ich gehöre genau zu jenen Menschen, die leicht Gefahr laufen, nicht zu erkennen, ob eine Vision oder Mission wirklich aus einem selbst heraus entstammt oder eingepflanzt wurde. Doch wie genau findet jemand wie ich das nun heraus?

Der Weg hin zu meiner Berufung hat mir schon sehr geholfen. Ich merke jedoch, dass bei der Wahl meiner Wege in der Umsetzung immer wieder Abzweigungen lauern, die mich dazu verleiten wollen, einen anderen Weg, als den von mir gewählten, einzuschlagen. Und mir werden diese Abzweigungen wirklich richtig gut verkauft. Sie wirken unglaublich erfolgsversprechend (!). Aber hahaha, hier kommt mein neuester Kniff zum Einsatz, um diese Blendungen zu durchschauen. Welche Art von Erfolg wird mir hier denn versprochen? Die Krone oder das Diadem?

Ich durfte für mich erkennen, dass ich noch recht häufig auf die Blendung durch die Krone reingefallen bin in den letzten Monaten. Und es mir sehr schwer fällt, den Fokus auf meinen Weg des Erfolgs, jenen mit dem Diadem am Kopf, zu halten. Ich hoffe sehr, dass dieses neue starke Bild des Diadems mir ab sofort dabei hilft, eindeutiger und vor allem rascher für mich zu erkennen, was mir hier am Weg angeboten wird. Und ob es sich lohnt zu investieren oder einen Abstecher zu machen.

Sehr erfreulich war für mich, dass auch meine im Zuge des UGP gewählten Ausbildungen und Onlinekurse alle zum Diadem passen. Da hatte ich mich intuitiv richtig entschieden. Und von daher bin ich auch zuversichtlich, dass sich die hohe Leistung, die ich aktuell von mir abverlange, um dieses Pensum zu schaffen, lohnen wird in der Umsetzung meiner Selbständigkeit. Ich achte ja trotz des Leistungsdrucks und Stresses auf mich. Gönne mir ausreichend Ruhezeiten und agiere nach dem bewährten Motto „gut ist gut genug“ und wende das „Pareto-Prinzip“ an.

Wie definierst du weltlichen Erfolg für dich?
Spielt er einen wichtige Rolle in deinem Leben?

Schau auf dich, die Welt braucht dich.

Alles Liebe
Deine Susi, das Stehaufweibchen

 

Erfolg, ganz natürlich und mit Leichtigkeit.

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