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So stärkst du dein Selbstvertrauen

Wenn große Veränderungsprozesse anstehen, bedeutet dies, dass wir unsere Komfortzone weiten. Und dies geht meistens auch mit Ängsten einher, die uns davor warnen, die Grenzen der Komfortzone zu übertreten. Um echte, nachhaltige Veränderungen in unserem Leben zu bewirken, kommen wir jedoch nicht umhin, neue Wege zu gehen und Neues auszuprobieren.
In 5 Wochen beginnt mit Ende des Unternehmensgründerprogramms ganz offiziell meine 100%-Selbständigkeit. Vom Angestelltendasein hab ich mich ja schon letztes Jahr im Zuge meiner Kündigung verabschiedet. Ab Mai 2022 beginnt dann nach dieser mehrmonatigen Übergangsfrist gestützt vom Arbeitsmarktservice der Ernst des Selbständigendaseins. Wenn ich kein Geld verdiene, keine Aufträge abschließe, keine Dienstleistungen verkaufe, habe ich kein Einkommen. Sprich mir fehlt die Lebensgrundlage.
Ich kann dir versichern, dass diese Tatsache und die damit einhergehende Verantwortung mir größten Respekt einflößen und mir auch ein mulmiges Gefühl bescheren. Woher dieses mulmige Gefühl kommt? Von meinen Ängsten.
Meine Ängste
Zukunftsängste sind oft Teil eines größeren Veränderungsprozesses

Ich habe Angst davor, zu versagen, nicht rasch genug Einkommen zu lukrieren, von dem ich leben und mein Business finanzieren kann. Das geht natürlich einher mit der Urangst vor Ablehnung, nicht gemocht, nicht gewollt, nicht gut genug zu sein. Immerhin arbeite ich als Dienstleisterin und vermarkte mich als Personenmarke. Es dann nicht persönlich zu nehmen, wenn niemand oder zu wenige meine Dienstleistungen buchen, ist nur schwer vorstellbar.

Hinzukommt die Angst vor den Konsequenzen. Denn wenn ich über meine Selbständigkeit mein Leben nicht finanzieren kann, werde ich mir wieder einen Job suchen müssen. Und eigentlich möchte ich aus guten Gründen nicht wieder zurück ins Angestelltenleben. Da zieht sich bei dem Gedanken daher leider mein Magen zusammen.

Ich mache mir auch Sorgen wegen meinem Hund, der schon in seinem ersten Lebensjahr hohe Tierarztrechnungen verursacht hat. Und es werden heuer fix noch welche hinzukommen. Einiges wird wegen bereits überschrittenem Limit nicht mehr von der Versicherung übernommen, das muss ich also alles selber zahlen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Ausgaben planbar bleiben. Diese Gedanken treiben mir Schweißperlen auf die Stirn, wenn ich ihnen länger nachhänge.

„She believed she could, so she did.“

– Motivationsspruch von Kristin Woltmann
Fehlendes Selbstvertrauen

Berechtigterweise könnte man jetzt fragen, wieso ich mich selbständig mache, wenn es so unsicher scheint. Das Problem ist, es könnte super funktionieren, so wie ich es mir vorstelle und aufbaue. Es kann aber auch total scheitern. Das wird mir im Vorhinein niemand prognostizieren können. Denn das hängt von so vielen Faktoren ab. Man muss einfach schauen, wie es sich entwickelt, die Strategie nachschärfen und die Vorgehensweise anpassen, wo es notwendig ist. Es ist ein Learning by Doing Prozess.

Ich habe mich für eine Form der Selbständigkeit entschieden, die diesen Unsicherheitsfaktor mit sich bringt. Es gibt gewiss auch andere Möglichkeiten sich selbständig zu machen, mit deutlich besserprognostizierbarerem Erfolg. Bei einem vorwiegend Onlinebusiness als Trainerin, Coach und psychologische Beraterin in einem heiklen Umfeld, das immer noch oft und vielerorts als Tabu gilt, ist es schwer Prognosen zu machen. Ich bin vor 3 Jahren bereits einmal gescheitert mit dem Thema. Das war ganz zu Beginn meiner nebenberuflichen Selbständigkeit. Seither hab ich einiges ausprobiert und dazu gelernt. Vor allem auch die Erfahrung gemacht, was für mich und meine Zielgruppe funktioniert. Und was eben auch nicht.

Trotz dieser ersten Erfahrungen im Bereich Onlinebusiness ist vieles für mich in der 100% Selbständigkeit neu. Sprich ich kann mich hier nicht auf jahrelange Erfahrung verlassen und darauf vertrauen, dass ich die Situationen stets richtig einschätzen werde. Hier fehlt mir klar das Selbstvertrauen. Welches vorwiegend aus Wissen und Erfahrung erwächst.

Wenn man den Weg zum Ziel noch nicht genau sehen oder abschätzen kann, beschleichen einen Zweifel.
Sich der Angst stellen, ist der erste Schritt.
Ängste überwinden

Zum einen gilt es also erstmal einen guten Umgang mit meinen Ängsten zu finden, damit mich diese nicht blockieren oder mich der Kampf mit diesen unnötig Kraft kostet. Mein bevorzugter Umgang mit Angst ist, mich dieser zu stellen und sie nicht als zu überwindenden Gegner zu betrachten, sondern als Bodyguard, dessen Aufgabe es ist, mich zu beschützen. Denn in Wahrheit tun unsere Ängste meist nichts anderes. Sie beschützen uns vor potenziellen Gefahren oder unvorhergesehenen Konsequenzen. Der Job der Angst ist es jedoch nur, Gefahren aufzuzeigen und uns zu warnen, nicht die Situation für uns zu managen. Das machen wir schon selbst. Ich setze mich also mit meinen Ängsten zusammen und wir machen eine Lagebesprechung. Wir listen einmal alle Gefahrenquellen auf, sprechen über möglich Konsequenzen, verschaffen uns ein Gesamtbild. Dieses kann durchaus auch schon mal ziemlich ernüchternd und einschüchternd sein. Doch meistens entspannt sich die Situation bereits bei diesem ersten Schritt, da die Gefahren sichtbar werden. Die Ängste bekommen ein Gesicht, es sind keine diffusen Gefühle mir, es wird immer klarer, woher die Ängste kommen.

In einem nächsten Schritt bewerten wir die aufgelisteten Gefahren. Meistens stellt sich heraus, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit äußerst gering ist und von daher vernachlässigt werden kann. Übrig bleiben dann ein paar wenige Punkte, die mit größerer Wahrscheinlichkeit eintreten können und von daher für ungute Konsequenzen sorgen könnten. Hier gilt es zu schauen, wie ich dem vorbeugen kann oder mich auf die Herausforderungen bestmöglich vorbereiten kann, wenn sie unausweichlich scheinen. Hier arbeite ich Lösungswege aus. Wenn mir selbst keine passenden Ideen einfallen, involviere ich Freund*innen oder Expert*innen. Bis jetzt habe ich noch für alle potenziellen Gefahren/ Risiken passende Strategien entwickeln können, diese vorzubeugen oder mit diesen umzugehen.

Sobald ich meine Strategien habe, kann ich einen Plan für die Umsetzung machen. Meine Ängste sind inzwischen leise geworden und beobachten interessiert das Geschehen. Sie bestärken mich darin, dran zu bleiben und mich möglichst gut vorzubereiten. Und genau das mache ich aktuell auch in Bezug auf meine Zukunftsängste. Zudem habe ich das Bild eines so genannten „worst case szenarios“ gemalt. Was ist das schlimmste, was passieren kann? Dazu überlege ich mir dann, wie ich damit umgehen könnte. In dem Moment, wo ich sogar für den worst case eine Strategie parat habe, entspannt sich mein System endgültig. Denn in Wahrheit kann mir nun nichts mehr passieren, worauf ich nicht in irgendeiner Weise vorbereitet bin.

Selbstvertrauen stärken

Nachdem meine Ängste mir mehr vertrauen und zutrauen, wenn ich mir selbst vertraue und was zutraue, macht es Sinn, mein Selbstvertrauen zu stärken. Wie kann ich das ohne Erfahrung als selbständige Onlinepreneurin nun machen? Einerseits hilft hier schon mal die Vorbereitung, die ich bereits im Umgang mit meinen Ängsten gemacht habe. Sie gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, ich traue mir eher zu, mit der Situation umgehen zu können.

Weiters erinnere ich mich in solchen Situationen gerne daran, was ich bereits an ähnlichen Herausforderungen gemeistert habe und welche Stärken, Erfahrungen und Ressourcen mir zur Verfügung stehen als Werkzeuge, um mit neuen, unbekannten Situatione umzugehen. In meinem aktuellen Fall kann ich auf eine Menge berufliches Wissen und Erfahrung zurückgreifen, mich auf meine Kreativität in der Problemlösung und meine Ausdauer verlassen. Ich habe beruflich wie privat schon so viele Krisen gemanagt, dass ich mir zutrauen kann, auch mit neuen, weiteren Krisen umgehen zu können. Zudem bin ich ja nicht alleine. Ich habe Freundinnen und meine Schwester, die mich unterstützen. Und ein Netzwerk aus Kolleg*innen und Gleichgesinnten. Das Bewusstmachen meiner Stärken und Ressourcen beruhigt mich und gibt mir das Selbstvertrauen, um mich selbstbewusst auf den Weg zu machen, meine Komfortzone zu erweitern.

Schau auf dich, die Welt braucht dich.

Alles Liebe
Deine Susanne, das Stehaufweibchen

Erinnere dich an deine Erfolge, Stärken und Ressourcen. Du bist im Leben bereits bis hierher gekommen.

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