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Der Körper unser Alarmsystem

Es ist schon erstaunlich, was sich unser System alles einfallen lässt, um uns darauf aufmerksam zu machen, dass die Art, wie wir leben, wie wir unser Leben gestalten (oder gestalten lassen), uns nicht gut tut. Dass es Themen in uns gibt, die gesehen und angehört werden wollen, die wir jedoch die längste Zeit verdrängen. Unser System, bestehend aus Körper, Geist und Seele, arbeitet dann mit oft üblen Tricks oder harten Bandagen, um für uns einzutreten. Und nicht selten bekämpfen wir diese Versuche unseres Systems, auf Missstände aufmerksam zu machen, und wollen nicht genauer hinschauen. Ewig lässt sich dieses Versteckspielchen jedoch nicht spielen. Der Preis für die Ignoranz wird immer größer.
Eine Geschichte
Der härteste Nacken, den meine Ärztin je gesehen hat.

„Ich habe in meiner gesamten Zeit, in der ich Menschen massiere, noch nie jemanden mit so einem harten Nacken gesehen.“ Die Worte meiner damaligen Hausärztin, die sich ihr Medizinstudium schon mit Massage finanziert hatte und dies in ihrer Praxis auch anbot. In meinem Fall konnte sie selbst mit der Kombination von Massage und Spritzen nicht viel ausrichten. Ich hatte schreckliche Schmerzen und die Verspannungen gingen einfach nicht weg. Tja, bis zu dem Tag, als ich meine Kündigung einreichte bei der Firma, für die ich damals arbeitete. Ich habe gemeinsam mit dem Betriebsrat eine für beide Seiten faire Lösung ausgehandelt. Eine die mir die Freiheit bot, nach dem Jobausstieg, eine Ausbildung zur Dipl. Ernährungs- und Gesundheitstrainerin zu machen. Ich sehnte mich nach den offenkundig unschönen Erfahrungen in diesem Job, vor allem mit meiner damaligen Chefin, die mich sehr enttäuscht hatte mit ihrem Verhalten, nach etwas, das mir auch persönlich gut tun würde. Und wie du vielleicht schon erahnen konntest, ging es mir körperlich nicht so gut.

Was war passiert? Ich war engagiert und wurde lange von meiner Chefin gefördert. Ich arbeitete gerne. Doch es kam der Zeitpunkt, an dem es für mich keine spannenden Entwicklungsmöglichkeiten gab und so entschieden mein damaliger Mann und ich, mit der Familienplanung zu beginnen. Es dauerte nicht lange und ich wurde zum ersten Mal schwanger. Die Freude währte nur kurz, denn ich bekam starke Blutungen. Kurz: Nach einer traumatisierenden Erfahrung bei einem unsensiblen Frauenarzt, kam ich ins Krankenhaus. Dort zögerte man eine Woche lang eine Entscheidung hinaus, ob man bei mir eine Cüretage machen würde oder nicht. Es war offensichtlich, dass der Embryo in mir bereits verstorben war und der Körper über die Blutungen versuchte, es auszuscheiden. Doch das klappte nicht. Wie sich später herausstellte, lag der Embryo sehr dicht am Eileiter. Was leider dazu führte, dass es bei der ersten Cüretage nicht erfolgreich entfernt wurde. Es folgten Tage starker Schmerzen und steigender Entzündungen in meinem Bauch. Eine Ultraschalluntersuchung in einem anderen Krankenhaus – da ich mich im ersten nicht gut aufgehoben fühlte – zeigte, dass der Embryo noch da war. Es folgte Cüretage Nummer 2. Die beginnende Schwangerschaft und die zwei Operationen (Cüretagen) erschöpften meinen Körper ziemlich.

Doch leider war hier noch nicht Schluss. Nachdem meine Frauenärztin meinte, ich würde nicht sofort wieder schwanger werden, begann ich nicht sofort wieder mit der Einnahme der Pille. Tja, nur einen Zyklus später war ich erneut schwanger. Meinem bereits geschwächten Körpet ging es ziemlich elend. Der erste Kontrollbesuch bei meiner Frauenärztin war dann leider auch nicht besonders ermunternd. Sie stellte bei der Ultraschalluntersuchung ein großes Hämatom fest, jedoch keinen Herzschlag. Für sie war der Fall total klar, dass da kein Embryo mehr vorhanden war. Dieses Hämatom jedoch via Cüretage entfernt werden sollte. Sie sagte noch scherzhalber zu mir: „Sollten sie wirklich schwanger sein, gehe ich hier vor Ihnen auf die Knie “ Tja, wie soll ich es sagen (das waren übrigens die Worte der Ärztin, die danach im Krankenhaus die Ultraschalluntersuchung zur Vorbereitung auf die nächste, mittlerweile dritte Cüretage sagte). Natürlich schlug da ein kleines Herz neben diesem Hämatom. Ergo wurde keine Cüretage gemacht, sondern ich wurde heimgeschickt mit einem Kontrolltermin eine Woche später.

Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie es mir nach dieser emotionalen Hochschaubahn gegangen ist. Körperlich ging es mir elend. Ich trat mit meinem ungeborenen Kind in einen inneren Dialog. Ich teilte ihm mit, wie erschöpft ich war und dass es sich darauf einstellen solle, dass die Schwangerschaft für uns beide kräftezehrend sein würde. Und ich entsprechend danach wohl nicht die liebevolle, gelassene Mutter für es sein könnte, die ich gerne wäre. Das seien die Bedingungen, es sollte selbst wählen, ob es unter diesen Bedingungen auf diese Welt kommen möchte. Es entschied sich zu gehen. Schon bei der nächsten Kontrolle war kein Herzschlag mehr zu hören. Es kam nun doch zu Cüretage Nummer 3. Und weil ich so starke Nachblutungen hatte, die sich in der Gebärmutter einnisteten, folgte kurze Zeit später Cüretage Nummer 4.

5 Monate Hölle. Emotional wie körperlich. Und dann begegnete ich meiner Chefin, die sich mir gegenüber plötzlich ganz abweisend verhielt. Die mich komplett ignorierte. Als wäre ich nicht vorhanden. Darauf angesprochen, gestand sie mir, dass sie mich während meines Krankenstandes austauschen wollte. Sie jedoch erkennen musste, dass das so leicht nicht möglich war und daher von diesem Plan wieder absah. Na das waren ja herzerwärmende Worte. Meine Nackenverspannungen erreichten ihren Höhepunkt.

Wieso erzähle ich dir diese Geschichte? Mein Körper hat auf mehreren Ebenen mit mir gesprochen, nachdem ich die Botschaften der Seele lange ignoriert hatte. Ich wollte Kinder in die Welt setzen, einfach weil man das so macht. Weil das nunmal zum Frausein dazu gehört. Nicht aus einem inneren Antrieb heraus, weil es mir eine Herzensangelegenheit gewesen wäre. Diesen inneren Wunsch nach eigenen Kindern verspürte ich nie, bis heute nicht (und ich bin 41).
Ich ignorierte die ersten Anzeichen dafür, dass die gemeinsame Elternschaft mit meinem damaligen Mann schwierig werden würde, da wir sehr unterschiedliche Vorstellungen davon hatten, wie wir Eltern sein wollten. Was auch die Basis für unsere Partnerschaft ins Wanken brachte. Erst als ich die beiden Kinder verloren hatte und körperlich viel zu kaputt war, um eine neuerliche Schwangerschaft anzustreben, kam all das zum Vorschein. Es brauchte zuerst das Drama auf körperlicher Ebene, um zu erkennen, was ich zuvor verdrängt hatte auf seelischer Ebene.

Und bei meiner Chefin war es ähnlich. Ich wollte den Verrat zuerst gar nicht wahrhaben. Nicht glauben, wie die selbe Person, die mich zuvor so gefördert hatte, plötzlich so hasserfüllt mir gegenüber sein konnte. Ich hatte meine Theorien dazu, woher der Hass kam – doch das tut hier nichts zur Sache. Erst als ich einsah, dass ich dort keinen Platz mehr hatte und kündigte, ließen meine durch den starken Druck und diesen Verrat ausgelösten Verspannungen im Nacken nach.

„Geh du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf dich.“
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben“ sagte der Körper zur Seele.
– Ulrich Schaffer
Noch mehr Geschichten

Ich könnte vermutlich einen ganzen Roman nur mit Geschichten darüber schreiben, wie der Körper übernahm, damit ich endlich zuhörte, was mir meine Seele zu sagen versuchte.

Mein persönlich wohl einschneidendstes und wichtigstes Erlebnis dieser Art war gewiss der Burnout-Zusammenbruch mit Mitte 20. Und in all den weiteren Burnout-Episoden, die ich den darauffolgenden Jahren erleben durfte, erlebte ich erneut, wie stark der Körper reagiert, wenn wir unserer Seele nicht zuhören oder über unsere Grenzen gehen (nicht nur körperlich).

Mein Körper reagiert auch mit chronischen Schmerzen. Schlafstörungen. Verdauungsproblemen. Immer noch gerne mit Verspannungen. Und war des öfteren ständig krank (ich hab mir jeden Infekt eingefangen, der rumging), wenn ich nicht auf die Signale meiner Seele oder meine inneren Stimmen gehört habe. Wenn ich dann die Lebensumstände, meine Einstellung oder/und mein Verhalten verändert habe, verschwanden plötzlich auch die Symptome. Wie Hexerei. Und du kannst mir glauben, ich hatte nichts unversucht gelassen, um über die Schulmedizin oder alternative Heilverfahren meine Probleme zu lösen. Tja, Symptombekämpfung ist selten ausreichend. Weil sie nicht an die Ursache geht. Und oft konnten die Ärzte gar nichts finden, hatten also keine Erklärung für meine Beschwerden. Psychosomatisch heißt es dann gerne. Und das ist es auch. Von einer psychischen Ursache bedingte körperliche Symptome.

In meinem persönlichen Umfeld gibt es echte Härtefälle, die Herzinfarkte und Krebserkrankungen brauchen, um für sich zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben und um vor allem mehr auf sich zu schauen und zu hören. Oft sind es nämlich Geber-Menschen, die sich verausgaben und die eigenen Bedürfnisse stets hinten anstellen. Das rächt sich. Spätestens, wenn der Körper die Kommunikation übernimmt.

 

Körperliche Beschwerden und Erkrankungen aller Art
Hör auf deinen Körper (wenn du schon nicht auf deine Seele und deine leisen Stimmen hören magst)
Der Körper als letzte Instanz

Bevor der Körper reagiert, haben wir in aller Regel bereits viele Signale unserer Seele und Hinweise in unseren Gedanken übergangen oder verdrängt. Manchmal beschleicht einem so ein unspezifisches Gefühl, dass was nicht stimmt, man fühlt sich unrund, kann aber nicht genau sagen, woran es liegt. Wenn dann Signale vom Körper in Form von Beschwerden und Krankheiten kommen, empfehle ich besonders wachsam und aufmerksam auf die leisen Stimmen in uns zu hören. Offenbar hat unser System hier wichtige Botschaften für uns, die unbedingt gehört werden wollen.

Das Schlimmste was man tun kann: Den Körper dafür zu verteufeln oder zu kritisieren, wenn er in seiner Verzweiflung zum Mittel Krankwerden greift, um uns wachzurütteln. Das passiert leider häufiger, denn es sind oft Highperformer und sehr engagierte Menschen, die die inneren Stimmen lange Zeit überhören. Ich war da lange Zeit keine Ausnahme. Ich habe mich regelrecht aufgeopfert für alle meine Projekte, meinen Job und die Menschen, die mir wichtig waren. Und habe dafür immer wieder die Rechnung serviert bekommen. Bis ich endlich Ruhe gegeben und mal zugehört habe, was mein System mir hier sagen möchte.

Für mich waren diese vielen, oft über Jahre gehenden gesundheitlichen Beschwerden und Schmerzzustände einer meiner stärksten Negativ-Motivatoren. Denn ich war erschöpft und müde vom ständigen krank sein. Ich wollte uneingeschränkt leben. Weg von diesen Schmerzen und andauernden Beschwerden. Die Änderungen traten jedoch erst ein, als ich anfing aufmerksam zuzuhören und die Bedürfnisse meiner 3 Systemanteile (Körper, Geist und Seele) ernst zu nehmen. Einzig meinen Bewegungsapparat vernachlässige ich heute immer noch. Der würde sich mehr Bewegung wünschen. Daran erinnert er mich auch regelmäßig über chronische Schmerzzustände. Die, und davon bin ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen überzeugt, verschwinden werden, sobald sich eine wohltuende Bewegungsroutine etabliert hat.

Heute achte ich jeden Tag ganz bewusst auf die Signale meines Körpers und höre auf meine inneren Stimmen. Dafür nehme ich mir bewusst mehrmals täglich die Zeit und schaffe mir einen Raum der Stille, um so aufmerksam sein zu können. Das sind ein paar Minuten täglich. Über den Tag verteilt. (Im letzten Blogbeitrag hab ich meine Achtsamkeitspraxis im Alltag im Detail beschrieben, falls dich das interessiert) Doch diese Momente sind enorm kostbar und wertvoll für mich. Ich führe heute ein bereits sehr wesensgerechtes und wertekonformes Leben. Dieser bewusste Umgang mit mir und meinem System lässt mich gelassener sein und mich achtsamer mit mir und auch anderen umgehen.

Natürlich ist das alles immer noch ausbaufähig und weiter verbesserbar. Doch die Basis ist gelegt und ich bin auf einem guten Weg.

Möchtest du dich auch wohler fühlen, das Gefühl haben, deine Art zu leben entspricht deinem natürlichen Wesen und deinen Werten? Wenn diese Gefühle und Gedanken in dir noch recht unspezifisch sind, lass uns gerne in einem kostenfreien Klärungsgespräch besprechen, ob und wie ich dich auf deiner Reise zu dir selbst und in dein wesensgerechtes und wertekonformes Leben begleiten kann.

Schauf auf dich, die Welt braucht dich.

Alles Liebe
Deine Susi, das Stehaufweibchen

 

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